Aktuell Lesenswertes
Studie erfasst Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf MS-Erkrankte
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Eine groß angelegte Studie hat jüngst den Einfluss der globalen Corona-Krise auf Menschen mit progressiver multipler Sklerose untersucht (https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-020-10160-7). Gerade die Quarantänebedingungen zeigen in der Allgemeinbevölkerung bis heute substanzielle psychologische und soziale Folgeerscheinungen.
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RNA-Signatur in Blutproben könnte Rheuma-Schübe vorhersagen
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Fleißarbeit trägt Früchte – durch die jahrelange Analyse von Blutproben wurde eine RNA (Ribonukleinsäure*)-Signatur identifiziert, die bei Rheuma-Patienten das Auftreten eines Schubes vorhersagte, wie Stanford-Forscher vor kurzem im renommierten New England Journal of Medicine berichteten.
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FOCUS Titelgeschichte "Der Feind in meinem Körper"
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Heute erschien das neue FOCUS Magazin. Die Titelgeschichte "Der Feind in meinem Körper" behandelt Autoimmun Erkrankungen.
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Neues Medikament für die Behandlung der Neuromyelitis-Optika-Spektrum-Erkrankungen in den USA zugelassen
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Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat vor wenigen Wochen die Roche-Neuentwicklung Enspryng (Satralizumab) zur Anwendung im amerikanischen Gesundheitssystem zugelassen.
Enspryng kann bei Patienten, die unter bestimmten Voraussetzungen (anti-aquaporin-4 oder anti-AQP4-positiv) von den seltenen und schwerwiegenden Neuromyelitis-Optika-Spektrum-Erkrankungen betroffen sind, zur Behandlung eingesetzt werden kann. Das Medikament wird dabei alle vier Wochen subkutan verabreicht.
Auch eine europäische Zulassung scheint wahrscheinlich, der Antikörper ist bereits auch in Kanada, Japan und in der Schweiz im klinischen Einsatz.
Weitere Informationen: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/genentech-fda-zulassung-fuer-enspryng-erste-subkutane-therapie-bei-nmosd/
Biomarker könnte Betroffene des Diabetes Typ-1 identifizieren, die von Immuntherapie mit Abatacept profitieren
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Forscher des University College London (UCL) haben einen Biomarker entdeckt, der bei Diabetes Typ-1 Patienten künftig das Ansprechen auf eine Biological-Therapie mit Abatacept voraussagen könnte. Auch Wissenschaftler des Kings College London und AstraZeneca, eines internationalen Pharmakonzerns, waren an der Durchführung der Studie beteiligt. Der Ansatz, der u.a. mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erarbeitet wurde, könnte die Therapie von Millionen von Menschen weltweit verbessern. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature Immunology publiziert.
Die Arbeitsgruppe um Professor Lucy Walker vom Institute of Immunity and Transplantation erweiterte hierzu ihre Erkenntnisse aus einer Studie des Jahres 2014, bei der herausgefunden wurde, dass bestimmte Immunzellen, sogenannte „follikuläre T-Helfer-Zellen“ (Tfh), die Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen des Pankreas (der Bauchspeicheldrüse) initiieren können und dadurch die Entstehung des Diabetes Typ-1 entscheidend beeinflussen.
Abatacept ist bereits ein etabliertes Medikament in der Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen (z.B. der rheumatoiden Arthritis). Frühe Versuche, das Fusionsprotein ebenfalls zur Behandlung des Diabetes Typ-1 zu testen, erwiesen sich vorerst als wenig vielversprechend, da die breite Masse der Patienten nicht von der Therapie profitieren konnte. Dennoch wurde festgestellt, dass eine gewisse Zahl an Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Krankheitsaktivität erfuhr. Deshalb wollten die Forscher herausfinden, ob es möglich ist, „Therapie-Responder“ im Vorfeld einer Medikation durch Bluttests zu identifizieren.
Um dieser Frage nachzugehen, wurden Blutproben von Diabetes Typ-1 Erkrankten untersucht, die in frühe Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit von Abatacept mit eingebunden waren. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Zahl der Tfh-Zellen durch die Therapie mit Abatacept reduziert wurde und dass der Zellphänotyp (die biochemische Konstitution der Zellen) sich unter der immunsuppressiven Therapie veränderte. Künstliche Intelligenz (AI) wurde verwendet, um die Blutproben zwischen „Respondern“ und Therapieversagern“ miteinander zu vergleichen. Zur Überraschung aller Beteiligten konnte der Algorithmus Unterschiede im biochemischen Profil der Tfh Zellen zwischen den beiden Gruppen feststellen. Tfh-Zellen könnten nun künftig bereits vor einer Behandlung als Biomarker herangezogen werden, um vorherzusagen, ob eine Person auf die Therapie mit Abatacept anspricht.
Die Forscher möchten in einem nächsten Schritt testen, ob ihre vielversprechende Methode auch für andere Therapien und Autoimmunerkrankungen Anwendung findet.
Antikörper verzögert erfolgreich das Auftreten von Typ-1 Diabetes
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Neue Daten stützen die junge Erkenntnis, dass der Antikörper Teplizumab das Auftreten von Diabetes Typ-1 verzögern kann. Eine fortgeführte Analyse von Daten aus einer Studie von 2019, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Teplizumab-Behandlung die Zeit bis zur klinischen Manifestation der Erkrankung um ganze drei Jahre verzögern kann.
Die Forscher ergänzten bisherige Schlussfolgerungen und zeigten, dass Individuen, die mit Teplizumab behandelt wurden, höhere Insulin- und C-Peptid-Konzentrationen erreichten als die mit Placebo behandelte Kontrollgruppe. Die Konzentration von Insulin und C-Peptid korreliert mit der Aktivität der beim Typ-1 Diabetes zerstörten Langerhans’schen Inselzellen, so dass von einer protektiven Wirkung des Antikörpers ausgegangen werden kann. Die Studie umfasste Teilnehmer mit einem hohen Risiko für die Entwicklung des Typ-1 Diabetes, welches anhand der Präsenz von bekannten Autoantikörpern ermittelt wurde, die mittels Bluttests detektiert wurden.
Therapie mit Parasiten - eine neue Hoffnung für MS-Patienten?
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Der Einsatz von Hakenwürmern könnte eine unkonventionelle, aber wahrscheinlich wirkungsvolle Therapieform für Menschen darstellen, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, wie eine Studie von Forschern der Universität von Nottingham herausgearbeitet hat. Eine sichere Verabreichung des Hakenwurms Necator americanus induziert eine immunregulatorische Antwort und verstärkt die Zahl bestimmter Zellen, die helfen, das Immunsystem unter Kontrolle zu halten.
Insgesamt konnten 71 Patienten, die an der sogenannten schubförmig-remittierenden MS litten, für die Studie rekrutiert werden. Bei dieser Form der Erkrankung treten einzelne Schübe mit typischen neurologischen Symptomen (z.B. Sehstörungen, Müdigkeit) auf, die sich im Anschluss vollständig oder unvollständig zurückbilden. Die Hälfte der Patienten wurde einer geringen Dosis an Hakenwurmlarven (25 Stk.) ausgesetzt, welche mittels eines Pflasters auf die Haut appliziert wurden, während sich die Kontrollgruppe einer Behandlung mit einem Placebo-Pflaster unterzog. Zu Beginn des Versuches erhielten die Teilnehmer eine MRT-Untersuchung, um entzündliche Hirnläsionen als Ausdruck der Krankheitsaktivität zu dokumentieren. Nach neun Monaten wurden die Untersuchungen dann wiederholt, um eine mögliche Verschlechterung durch neue Schübe festzustellen.
Es zeigte sich, dass sich die Zahl der Läsionen nach neun Monaten zwischen den beiden Gruppen zwar nicht signifikant unterschied, jedoch in der Hakenwurm-Gruppe überhaupt keine neuen Läsionen auftraten. Zudem konnten die Forscher zeigen, dass die Zahl der regulatorischen T-Zellen bei denjenigen Patienten, die die Hakenwurmtherapie erhielten, erhöht war. Regulatorische T-Zellen spielen eine entscheidende Rolle in der Regulierung des Immunsystems und sind bei MS-Patienten vermindert. Somit konnte gezeigt werden, dass die Hakenwurmtherapie die Zahl dieser Zellen zu erhöhen vermag und damit krankheitsmodifizierende Effekte bei der Behandlung der Multiplen Sklerose aufweisen könnte.
Die Forscher sind zuversichtlich, ihre Resultate in künftigen Studien zu bestätigen. Gerade für Patienten mit milden klinischen Symptomen oder einer Präferenz für natürliche Behandlungsmethoden könnte diese Behandlungsform in Zukunft möglicherweise eine geeignete therapeutische Alternative darstellen.
Quelle: https://www.nottingham.ac.uk/news/hookworm-trial-offers-new-hope-to-ms-patients
Gehäuftes Auftreten von kindlichen Autoimmun-Syndromen nach vorausgehender SARS-CoV-2 Infektion
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Momentan mehren sich Berichte aus verschiedenen Ländern, die ein erhöhtes Aufkommen von autoinflammatorischen Syndromen nach vorausgehender SARS-CoV-2 Infektion beschreiben.
Autoimmunerkrankungen und COVID-19 – Aktuelle Erkenntnisse und Empfehlungen
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Betroffene von Autoimmunerkrankungen dürften in den vergangenen Monaten mit besonderer Besorgnis die Entwicklungen der aktuellen COVID-19 Pandemie verfolgen – immerhin ist die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Infektion bei dem Vorhandensein bestimmter Vorerkrankungen signifikant erhöht und eine Vielzahl der Patienten ist auf die Einnahme immunsuppressiver Medikamente angewiesen, die das Risiko für Infektionen im Allgemeinen steigern.
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Immer mehr US-Amerikaner weisen Autoantikörper auf - spielen Umweltfaktoren hierfür eine entscheidende Rolle?
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Eine Studie, die vor kurzem im Wissenschaftsmagazin Arthritis and Rheumatology publiziert wurde, legt nahe, dass das Vorhandensein der häufigsten Biomarker für Autoimmunität, den antinukleären Antikörpern (ANA), signifikant in der US-Bevölkerung steigt und das vor allem in bestimmten Gruppen.