IPEX ist ein Akronym für den Symptomkomplex aus Immundysregulation, Polyendokrinopathie, Enteropathie und x-chromosomaler Vererbung. Das Syndrom kann den Darm, die Haut und die hormonproduzierenden Drüsen wie Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse sowie andere Körperteile betreffen. Es wird typischerweise innerhalb des ersten Lebensjahres diagnostiziert und kann in der frühen Kindheit lebensbedrohlich sein.
IPEX kann mit einer Knochenmarktransplantation behandelt werden, aber die Suche nach einem passenden Spender ist nicht immer erfolgreich und das Transplantationsverfahren ist aufgrund des schweren Krankheitszustandes oft äußerst riskant.
Forscher der University of California, Los Angeles (UCLA) um Arbeitsgruppenleiter Dr. Donald Kohn haben nun eine Methode zur Modifizierung von Blutstammzellen entwickelt, um die genetische Mutation im Protein FoxP3 umzukehren, die der Erkrankung zugrunde liegt. FoxP3 ist ein entscheidender Faktor für die Bildung von regulatorischen T-Zellen, welche im gesunden Organismus die Entstehung von Autoimmunerkrankungen verhindern. Bei Patienten mit dem IPEX-Syndrom fehlen die regulatorischen T-Zellen, weshalb sich bei ihnen eine Vielzahl von Autoimmunerkrankungen gleichzeitig ausbildet.
Die Gentherapie, die an Mäusen getestet wurde, ähnelt der Technik, mit der Kohn bereits Patienten mit der Immunkrankheit SCID (severe combined immunodeficiency syndrome) erfolgreich therapieren konnte. In der aktuellen Studie verwendeten die Forscher virale Vektoren, um normale Kopien des FoxP3-Gens in das Erbgut der erkrankten Blutstammzellen zu integrieren, so dass sie funktionelle regulatorische T-Zellen produzierten. Alle Mäuse in der Studie waren kurz nach der Behandlung praktisch frei von IPEX-Symptomen.
Zur Behandlung von Menschen mit IPEX sollen Blutstammzellen aus dem Knochenmark von betroffenen Patienten entfernt werden. Dann würde die FoxP3-Mutation in einem Labor mit dem IPEX-Targeting-Vektor korrigiert werden. Die Patienten erhielten eine Transplantation ihrer eigenen korrigierten Blutstammzellen, was zu einer kontinuierlichen lebenslangen Versorgung mit regulatorischen T-Zellen führen würde.
Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift Cell Stem Cell veröffentlicht.
Quelle: http://newsroom.ucla.edu/releases/correct-genetic-mutation-causes-ipex-autoimmune-syndrome