Wissenschaftler der University of California San Francisco haben entdeckt, dass bestimmte Antikörper im Blut auf den Beginn einer Multiple Sklerose (MS) hinweisen könnten - und zwar bereits Jahre vor dem Auftreten erster Symptome. Die Erkenntnisse, die in Nature Medicine veröffentlicht wurden, deuten an, dass ein früher Bluttest eine rechtzeitigere und effektivere Behandlung der Erkrankung ermöglichen könnte.

Die Forscher verwendeten eine Technik namens PhIP-Seq, um Autoantikörper in Blutproben von MS-Patienten und gesunden Personen zu detektieren. PhIP-Seq erkennt Autoantikörper gegen mehr als 10.000 menschliche Proteine, was ausreicht, um fast jede Autoimmunerkrankung mit ausreichender Genauigkeit zu untersuchen. Die Gruppe analysierte Blutproben von 250 MS-Patienten, die nach ihrer Diagnose gesammelt wurden, sowie Proben, die fünf oder mehr Jahre zuvor bei ihrem Eintritt in das Militär entnommen wurden. Bei 10% der MS-Patienten konnte bereits Jahre vor ihrer Diagnose eine auffällige Menge bestimmter Autoantikörper nachgewiesen werden. Diese ähnelten in Ihrem biochemischen Muster Antikörpern, die gegen häufige Viren wie das Epstein-Barr-Virus (EBV) gerichtet sind. EBV wird in vielen Studien als Mitverursacher einer MS diskutiert. Bei diesen Patienten wurden auch erhöhte Werte der Neurofilament-Leichtkette (Nfl) festgestellt. Bei dem Protein handelt es sich um ein Abbauprodukt von Neuronen – was auf eine frühe und aktive Autoimmunität im Hirn hindeutet.

Die Entdeckung der Wissenschaftler könnte künftig einer bestimmten Gruppe von Betroffenen zu einer rechtzeitigen Diagnose und nachhaltigeren Behandlung verhelfen.

Quelle: https://www.ucsf.edu/news/2024/04/427436/signs-multiple-sclerosis-show-blood-years-symptoms-appear

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