In einem jüngst veröffentlichten Review wurden die Effekte von Trainingsübungen auf Autoimmunerkrankungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Bewegung und Sport einen signifikant positiven Einfluss auf diese Krankheiten haben können, wobei jedoch die Stärke des Effekts je nach spezifischer Erkrankung variiert.
Für die Untersuchung wurden Studien ausgewählt, die zwischen Januar 2003 und August 2023 veröffentlicht wurden und Bewegungsinterventionen bei Patienten mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen untersuchten. Insgesamt wurden 87 Studien (randomisiert und nicht-randomisiert) mit 2.779 Teilnehmern in die Analyse mit einbezogen. Die untersuchten Bewegungsinterventionen umfassten eine breite Palette von Modalitäten, von traditionellem Ausdauer- und Krafttraining bis hin zu ganzheitlichen Ansätzen wie Yoga, Pilates und Tai-Chi.
Insgesamt zeigten sich vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der Reduzierung entzündlicher Biomarker und der Verbesserung der Krankheitsaktivität und körperlichen Fitness, insbesondere bei Patienten mit Multipler Sklerose und Rheumatoider Arthritis. Beim Diabetes Typ 1 und Lupus waren die Daten weniger konsistent, was auf eine komplexere Wechselwirkung zwischen Bewegung und Autoimmunität in diesen Fällen hindeutet.
Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Mechanismen der beobachteten Effekte zu klären. Aufgrund der unterschiedlichen methodischen Standards der untersuchten Studien können durch das vorliegende Review nur begrenzt differenzierte Schlussfolgerungen gezogen werden. Möglicherweise könnten maßgeschneiderte Sportprogramme, die auf die spezifische Krankheit und den Patienten zugeschnitten sind, in Zukunft die pharmakologischen Therapieprotokolle ergänzen.