Eine aktuelle Studie brasilianischer Forscher konnte ein neuen Signalweg identifizieren, der Knochenschäden bei Rheumatoider Arthritis begünstigen könnte. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurde kürzlich im renommierten Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht. Die Entdeckung könnte neue Ansatzpunkte für Therapien bieten.
Im Entzündungsprozess der rheumatoiden Arthritis partizipieren viele verschiedene entzündungsfördernde Zelltypen. Eine wesentliche Rolle spielen Th-17 Zellen, die als Unterklasse der T-Helfer-Zellen schädliche Reaktionskaskaden hervorrufen können. Die Arbeitsgruppe aus São Paulo konnte bereits in früheren Studien zeigen, dass Zigarettenrauch über einen bestimmten Rezeptor die Differenzierung von Th17-Zellen anregt. Dabei kommt auch dazu, dass vermehrt kleinste regulatorische Genfähren, sogenannte microRNAs, produziert werden. Allen voran die sogenannte miR(microRNA)-132.
Zu ihrer Überraschung konnten die Forscher in ihrer aktuellen Studie nachweisen, dass die microRNA nach Bildung in Vesikeln aktiv aus den Th-17 Zellen herausgeschleust wird. In Zellkulturexperimenten wurde dann gezeigt, dass miR-132 die Bildung von Osteoklasten fördert. Osteoklasten sind eigentlich essentielle Akteure bei Erneuerungs- und Umbildungsprozessen im Knochengewebe. Eine gesteigerte Osteoklastenaktivität führt jedoch zum vermehrten Zelluntergang und somit zu zur Zerstörung der Knochenstruktur und Instabilität.
Ein erweitertes Verständnis dieses Mechanismus könnte zur Entwicklung von Pharmakotherapien führen, um den möglicherweise so provozierten Knochenschäden entgegenzuwirken.
Quelle: https://www.eurekalert.org/pub_releases/2021-03/fda-sfi031821.php