Das Rotavirus, der weltweit häufigste Erreger für frühkindliche Durchfallerkrankungen, könnte eine pathogene Rolle beim Typ-1 Diabetes spielen, wie australische Forscher kürzlich im frei zugänglichen PLOS Pathogens Journal berichteten.
Nach der vor kurzer Zeit eingeführten Rotavirus-Impfung in Australien kam es zu einer 15%igen Abnahme des Neuauftretens von Typ-1 Diabetes bei Kindern unter vier Jahren. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Rota-Impfung zur Prävention der Autoimmunerkrankung beitragen könnte. Das Paper stützt Ergebnisse aus Studien an Menschen und Tieren, welche bereits eine Beteiligung des Rotavirus an der Entstehung des Typ-1 Diabetes implizierten und welche in der vorgelegten Studie rückblickend bewertet werden. Die Autoren halten fest, dass es wichtig sein wird, diejenigen Kinder zu identifizieren, die besonders wahrscheinlich durch eine Rotavirus-Infektion geschützt werden können. Weitere Studien sollten pathophysiologische Mechanismen aufdecken, um direkt zu demonstrieren, ob das Virus die pankreatischen Inselzellen befällt, bevor es zu einer Produktion der krankheitsspezifischen Inselzell-Antikörper kommt. Die Rotavirus-Impfung könnte möglicherweise einen zusätzlichen Nutzen bringen, um manche Kinder vor dem Auftreten eines Typ-1 Diabetes zu schützen.
Quelle: PLOS. "Rotavirus infection may turn on type 1 diabetes." ScienceDaily. ScienceDaily, 10 October 2019. www.sciencedaily.com/releases/2019/10/191010161545.htm