Hohe Werte des High-Density-Lipoproteins (HDL), auch bekannt als „gutes“ Cholesterin, könnten Müdigkeitssymptome bei der Multiplen Sklerose verbessern, wie Forscher der University of Buffalo im Fachmagazin PLOS One berichten. Müdigkeit ist ein häufiges und belastendes Symptom der Multiplen Sklerose, das sowohl die Lebensqualität als auch die Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt. Trotz ihrer Symptomschwere sind die Behandlungsmöglichkeiten für die MS-bezogene Müdigkeit bislang begrenzt.
Die aktuelle Studie der amerikanischen Forscher verfolgte 18 Patienten mit progressiver Multipler Sklerose über den Zeitraum eines Jahres. Die Probanden nahmen dabei an der sogenannten „Wahls-Diät“ teil, die den Verzehr von Fleisch, Pflanzeneiweiß, Fischöl und B-Vitaminen fördert. Gluten, Milchprodukte und Eier sind dabei ausgeschlossen. Zudem war im Rahmen der Untersuchungen die Teilnahme an einem Heimtrainingsprogramm obligatorisch, das Dehnungs- und Krafttraining, elektrische Muskel-Stimulationsverfahren sowie Meditation und Selbstmassagen zum Stressabbau umfasste.
Die Einhaltung der Ernährung war der wichtigste Hauptfaktor, der zu einer Verringerung der Müdigkeit führte. Auch der BMI-Wert und „böse“ Fettwerte wie Triglycerid- oder LDL-Wert wurden in entsprechendem Kontext untersucht, allerdings ließ sich hier kein Zusammenhang herstellen.
Hohe HDL-Werte hatten den größten Einfluss auf die MS-bezogene Müdigkeit. Die Forscher vermuten, dass dieses „gute“ Cholesterin eine entscheidende Rolle im Zellhaushalt spielt und zu einer erhöhten Glukoseaufnahme führt, was wiederum die Leistungsfähigkeit und Muskelkraft der Patienten verbessern könnte.
Quelle: https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-08/uab-vdl081519.php