Erlanger Forscher haben zwischen März 2021 und Juni 2023 acht Lupus-Patienten erfolgreich mit einer einzelnen Dosis von CAR-T-Zellen behandelt. CAR-T-Zellen sind künstlich modifizierte, körpereigene T-Zellen. Im Fall der Patienten wurden sie speziell darauf abgerichtet, B-Zellen zu eliminieren, welche das Auftreten von akuten Krankheitsschüben verantworten.
Alle acht Patienten waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (ACR-Kongress 2023) im remissionsfreien Intervall und benötigten keine immunsuppressiven Medikamente. Die Lupus-Autoantikörper verschwanden (bis auf einen einzelnen Antikörper bei einem einzigen Patienten) nach der Behandlung. Überraschenderweise führte die Elimination von B-Zellen durch die CAR-T-Therapie zu keiner Beeinträchtigung der Schutzwirkung bestimmter Impfungen (z.B. Masern, Mumps, Röteln, Tetanus, Pneumokokken (…)).
Obwohl die Studienergebnisse vielversprechend sind, hat die CAR-T-Zelltherapie potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen und ist kostspielig (bis zu 400.000 €). Dennoch glaubt Prof. Dr. Georg Schett, Direktor der Klinik für Rheumatologie und Immunologie des Universitätsklinikums Erlangen, dass CAR-T-Zellen gerade aufgrund der beobachteten langanhaltenden Remissionen eine vielversprechende Behandlungsoption für Lupus-Patienten sein könnten.