Ein Team von Wissenschaftlern der Seoul National University und dem Center for Nanoparticle Research hat eine vielversprechende Lösung für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) entwickelt. Im Wesentlichen sollte eine ideale Therapie autoimmuner Erkrankungen nicht nur eine suffiziente Linderung von Symptomen bezwecken („symptomatische“ Therapie), sondern das Immunsystem auch in seinen normalen, ausgewogenen Zustand zurückversetzen („kausale“, die Krankheitsursache adressierende Therapie).
Dem innovativen Ansatz der Wissenschaftler scheint dieser Spagat scheinbar zu gelingen. Das Team hat in seinen Untersuchungen ein Nanopartikel-basiertes System verwendet, das Ceria-Nanopartikel (Ce NPs) und von mesenchymalen Stammzellen abgeleitete Nanovesikel (MSCNVs) kombiniert. Ce NPs können schadhafte reaktive Sauerstoffspezies in von RA betroffenen Kniegelenken beseitigen und beeinflussen die entzündliche Aktivität von Makrophagen. Somit kommt diesen Partikeln vor allem eine Wirksamkeit bei der Linderung von Symptomen bzw. der Unterbrechung der akuten Krankheitsphase zu. MSCNVs induzieren über immunmodulatorische Zytokine und dendritische Zellen die Bildung regulatorischer T-Zellen, was für ein ausgewogenes Immunsystem im Sinne des kausalen Therapieansatzes sorgt.
In Experimenten an einem Mausmodell zeigte das Ce-MSCNV-System umfassende Wirksamkeit und bot sowohl eine kurzfristige Schmerzlinderung als auch eine langfristige Immunmodulation. Der Ansatz der Studie könnte auch auf andere entzündliche bzw. autoimmune Krankheiten anwendbar sein, was die Vielseitigkeit des hybriden Nanopartikelsystems unterstreicht.