Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universität von Georgia (USA) könnte eine Ursache dafür gefunden haben, weshalb das obstruktive Schlaf-Apnoe Syndrom (OSAS) mit dem Auftreten von Autoimmunerkrankungen zusammenhängen könnte.
Das OSAS ist eine Erkrankung, bei dem durch ein übermäßiges Erschlaffen der Schlundmuskulatur nächtliche Atemaussetzer auftreten, da die Atemwege für eine kurze Zeit vollständig kollabieren. Dies führt oft zu relevanten Abfällen der Sauerstoffsättigung im Blut. Der Körper der Betroffenen reagiert auf solche potenziell bedrohlichen Situationen mit ausgeprägten Erregungs- bzw. Erweckungszuständen (sog. „arousals“), bei denen extreme intrinsische Stresslevel generiert werden. Auf diese Weise trägt das OSAS zur Entstehung einer Vielzahl von weiteren Erkrankungen bei, z.B. Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zudem erhöht das OSAS das Risiko für die Entstehung verschiedener Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis, Psoriasis). Die molekularen Mechanischem, die diesem Zusammenhang zugrunde liegen, sind bislang jedoch nicht ausreichend verstanden.
Das Team der Wissenschaftler untersuchte deshalb die Mengen von vier verschiedenen Zellbotenstoffen (Zytokine), die mit Autoimmunerkrankungen assoziiert sind, und zwar bei Patienten mit OSAS (behandelt und unbehandelt) sowie bei Patienten ohne OSAS. Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass die Zytokin-Level der Patienten mit unbehandeltem obstruktivem Schlaf-Apnoe Syndrom deutlich erhöht waren. Die Forscher führten dies primär auf die Schlafqualität und den verminderten Sauerstoffgehalt im Blut zurück.
Noch ist nicht ganz klar, ob das OSAS alleine eine tragende Rolle bei Autoimmunerkrankungen spielt, oder ob bestehende Defizite durch die Erkrankung lediglich verstärkt werden. Die Forscher hoffen, auf diese Fragen bald weitere Antworten zu erhalten.
Quelle: https://news.uga.edu/study-sleep-apnea-autoimmune-disease/