Ein aktuelles Paper von Wissenschaftlern des University of Toledo College of Medicine and Life Sciences legt nahe, dass das orthostatische Tachykardie-Syndrom, kurz POTS, eine Autoimmunerkrankung ist und künftig anhand eines Bluttests diagnostiziert werden könnte.
Das POTS zeichnet sich durch einen starken Anstieg der Herzfrequenz aus, wobei es zu Benommenheit, Herzklopfen, gelegentlichen Blutdruck-Abfällen beim Aufstehen und zum Bewusstseinsverlust kommen kann. Daneben leiden POTS-Patienten unter unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Schmerzen, Magen-Darm-Problemen, Blutungsstörungen oder Angstzuständen.
Obwohl vermutet wird, dass viele Menschen unwissentlich von POTS betroffen sind, ist es aufgrund der scheinbar unzusammenhängenden Symptome oft schwierig, die Erkrankung verlässlich zu erkennen. Die entsprechende Diagnose kann momentan nur klinisch gestellt werden.
Aufgrund des Verdachts, bei POTS könnte es sich um eine Autoimmunerkrankung handeln, testeten die Forscher das Blut von 55 Patienten auf neun verschiedene Antikörper. 89 Prozent der Betroffenen wiesen demnach erhöhte Werte eines Autoantikörpers gegen den adrenergen alpha-1-Rezeptor auf. Dieses verblüffend deutliche Ergebnis könnte bedeuten, dass ein potenzieller Biomarker identifiziert wurde, was die Diagnose künftig maßgeblich erleichtern könnte, z.B. durch einen einfachen Bluttest. Dennoch sind weitere Studien nötig, um die Evidenz dieser Erkenntnis zu stützen. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, könnten sich künftig immun-modulierende Therapien als Behandlungsoption für manche Patienten etablieren.