Eine im Journal „Rheumatology“ veröffentlichte Studie konnte zeigen, dass viele Patienten mit systemischen rheumatischen Erkrankungen (bspw. Lupus, Rheumatoide Arthritis) psychische Symptome häufig nicht an Ärzte melden. Die Studie umfasste die Befragung von 1.853 Autoimmun-Patienten sowie 289 Ärzten. Es stellte sich heraus, dass viele der Patienten teilweise schwerwiegende psychische und neurologische Symptome erlebten. Zu den häufigen Symptomen gehörten Depressionen, Angst, starke Erschöpfung und kognitive Dysfunktionen. Die Prävalenz dieser Symptome war signifikant höher als erwartet und übertraf diejenige in einer Kontrollgruppe gesunder Personen.
Ursächlich war mitunter ein zu starke Vernachlässigung der Problematik durch die behandelnden Ärzte, welche sich in ihrer Diagnostik vor allem auf somatische Beschwerden fokussierten. Teilweise zögerten die Patienten aus Angst vor Stigmatisierung, psychische Gesundheitsprobleme zu teilen.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachgebieten wie Rheumatologen, Neurologen und Psychiatern bei der Behandlung von Patienten, die von autoimmunen Erkrankungen betroffen sind. Deshalb empfehlen die Autoren für diese Patientengruppe ein routinemäßiges neuropsychiatrisches Screening, um psychische Gesundheitsprobleme frühzeitig aufzudecken.